ist die älteste
wissenschaftliche Fachzeitschrift für Sonder- und
Heilpädagogik im deutschsprachigen Europa. Sie
ordnet sich mit integrativer Zielsetzung in die
Erziehungswissenschaft ein und verbindet die
Einzeldisziplinen der Heil- und Sonderpädagogik zu
einer Einheit. Sie überwindet die Grenze zwischen
Sonderpädagogik in der Schule und Heilpädagogik
außerhalb der Schule. Sie berücksichtigt
heilpädagogisch bedeutsame Beiträge aus anderen
erziehungswissenschaftlichen Disziplinen sowie aus
Nachbargebieten wie Psychologie, Soziologie,
Sozialarbeit, Psychiatrie, Medizin und
Rechtswissenschaft. Ihre Beiträge sind trotz
Spezialisierung von allgemeinem heilpädagogischen
Interesse. Ein Peer-Review-Verfahren garantiert die
wissenschaftliche Qualität der Fachbeiträge. Sie
sind in einer für alle Zielgruppen verständlichen
Sprache abgefasst. Besondere Rubriken gehen auf
Trends in Theorie und Forschung sowie auf aktuelle
Herausforderungen in Wissenschaft, Praxis und
Politik ein. Die VHN hieß ursprünglich
„Heilpädagogische Werkblätter“. Deren erste Ausgabe
erschien im März 1932 am Institut für Heilpädagogik
Luzern (Schweiz). Dieses auf Beratung und
Dokumentation für praktische heilpädagogische
Institutionen ausgerichtete Institut stand in enger
Beziehung zur Universität Freiburg. Die Professoren
für Heilpädagogik an der Universität Freiburg
hatten bis Ende der siebziger Jahre auch die
Direktion des Instituts in Luzern inne. Die
„Heilpädagogischen Werkblätter“ verstanden sich als
Ausspracheforum für den Freundeskreis des Instituts
für Heilpädagogik Luzern und sollten sechsmal im
Jahr in gestraffter Form heilpädagogische Arbeiten
und Aufgaben zusammenfassen. Ziel der „Werkblätter“
war es, neue Einsichten der Heilpädagogik als
Wissenschaft in verständlicher, doch nicht
ungehörig vereinfachender Form an die Praxis
weiterzuleiten. 1971 erachtete der damalige Inhaber
des Lehrstuhls für Heilpädagogik an der Universität
Freiburg und gleichzeitige Direktor des Luzerner
Instituts Professor Eduard Montalta eine
Umstrukturierung und Neuausrichtung der Zeitschrift
für angebracht. Die „Heilpädagogischen Werkblätter“
bekamen ein neues Gewand und wurden ab ihrem 40.
Jahrgang im Hinblick auf das viermalige Erscheinen
pro Jahr in „Vierteljahresschrift für Heilpädagogik
und ihre Nachbargebiete“ mit der bald allgemein
bekannten Abkürzung VHN umgetauft. In den folgenden
Jahren entwickelte sich die VHN mehr und mehr zu
einer der führenden wissenschaftlichen
Fachzeitschriften für Heilpädagogik im
deutschsprachigen Raum. Nach der Übernahme des
Lehrstuhls für Heilpädagogik an der Universität
Freiburg durch Professor Urs Haeberlin ging die VHN
vollständig an das Heilpädagogische Institut der
Universität Freiburg über. Seither ist sie unter
der Herausgeberschaft von Urs Haeberlin von diesem
Institut nicht nur redaktionell, sondern auch
administrativ-verlegerisch betreut worden. Ihrem
Programm ist sie bis heute treu: Offenheit für alle
Bereiche der schulischen und ausserschulischen
Heilpädagogik unter Einbezug ihrer
Nachbarwissenschaften sowie optimale Verschränkung
von Theorie und Praxis.
Urs Haeberlin
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